ab 1600
Josef Gabriel Frey (1791–1884) hat den Marktholzberg, wie er auch genannt wurde, auf seinen Ortsansichten und Landschaftsbildern als „Venusberg“ bezeichnet, so wie auch der 200 Jahre vor ihm lebende Maler Matthäus Merian. Den Namen von alten Häusern, wie dem Forstamt Dreher, der Walcherbergermühle, dem Schießhüttlerhaus, … am Fuß des Berges wurde in den alten Urkunden und Grundbüchern „Am Venusberg“ hinzugefügt. Der Sage nach soll nämlich eine Venusstatue auf dem Gipfel gestanden haben.
ab 1868
Erst ab dem Jahr 1868, nachdem Josef Gabriel Frey auf 14 Stationen mit seinen Blechschnittfiguren, von denen heute noch die Kreuzigungsgruppe erhalten ist, einen Kreuzweg gestaltet hat, hat sich der Name Kreuzberg eingebürgert.
ab 1872
Ab der 1872 erfolgten Inbetriebnahme der Kronprinz-Rudolf-Bahn wurde Weyer ein beliebter Fremdenverkehrsort der Wiener Gesellschaft, man fuhr zur Sommerfrische neben Bad Ischl und dem Semmering auch sehr gerne nach Weyer. Der Kreuzberg wurde neben dem großzügig angelegten Schwimm- und Sonnenbad und dem schmucken Ortszentrum (das Güldene Märktl) zu einer besonderen Attraktion.
ab 1885
Dieser Kreuzweg ist dann wieder teilweise verwachsen bis der engagierte Notar Dr. Friedrich Schmeidel mit dem 1885 gegründeten Verschönerungsverein Weyer begonnen hat, die Wege zu sanieren und zu erweitern.
ab 1914
Mit dem Ersten Weltkrieg versiegte das blühende Leben und für die Pflege der Kreuzberganlagen fehlten Zeit und Geld.
ab 1960
In den 1960er Jahren hat eine Gruppe Weyrer von neuem angefangen, die wiederum teils halb verfallenen Wege instand zu setzen.
ab 1970
10 Jahre später sollte das alles umsonst gewesen sein und die inzwischen wieder sehr beliebten Kreuzbergwegerl wären beinahe einem wahnwitzigen Umfahrungsprojekt zum Opfer gefallen. Die Umfahrungsstraße hätte als Hangbrücke die steilen Flanken des Kreuzbergs gequert. Vom Markt aus hätte man auf der ganzen Breite des Berges von unten auf die Pfeiler und die Betondecke der Unterseite der Straße geschaut. Der idyllische Luftkurort hätte wie von einem Dach herab Abgase, Lärm und den Dreck des Straßenverkehrs abbekommen. Überdies war geplant, den Kreuzberg mit Forststraßen zu erschließen.
ab 1980
Dr. Herbert Hofer erkannte das Ausmaß an Zerstörung und die verheerenden Auswirkungen für das beliebte Naturjuwel, die zahlreichen Kreuzbergbesucher aus Nah und Fern und für den Luftkurort Weyer. Er hat engagierte Leute um sich geschart und mit großem Engagement die Unterschutzstellung dieses Naturparadieses in die Wege geleitet.r
1981
Am 23. November 1981 wurde dann mit großzügiger Zustimmung der Grundeigentümerin Agrargemeinschaft Weyer vom Land Oberösterreich das Naturschutzgebiet Kreuzberg Weyer verordnet.
ab 1990
Am 19. Jänner 1990 haben Dr. Herbert Hofer und sein Team zur längerfristigen Absicherung und Erleichterung der Organisation der Erhaltungsarbeiten den Verein „Interessengemeinschaft für die Erhaltung des Naturschutzgebietes Kreuzberg in Weyer“ gegründet. Seither werden Jahr für Jahr mehr als 1.000 unbezahlte, ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet, bisher weit über 60.000.
Die Heimatdichterin Maria Mittermaier hat die fleißigen PflegerInnen der Weganlagen „Kreuzbergritter“ genannt. Dieser Name hat sich in der Bevölkerung sehr schnell verbreitet und ist heute die gängige Kurzform des Naturschutzvereins.
ab 2015
Seit 2015 gehören auch die Blumenmädchen, welche zur Freude von Weyer und seinen
willkommenen Gästen, die zahlreichen öffentlichen Blumenbeete und Tröge so wunderschön erblühen lassen, zu den Kreuzbergrittern.
Heute
Heute bestehen die Kreuzberganlagen aus 17 km sanft ansteigenden, schmalen Wegen und Steigen im überwiegend steilen Bergwald. Stille Plätzchen des urigen Hochwaldes laden ein zum Verweilen.
Der Kreuzberg ist für Schulen und Kindergärten, Spaziergänger, Jogger und Wanderer aus Nah und Fern eine gelebte und geliebte Kombination aus Naturerleben und Naturvermittlung, Gesundheit und Erholung. Es ist eine Freude, das große und immer stärker werdende Interesse der Menschen, insbesondere der Kinder und Jugendlichen, an der Natur zu erleben.
ca. 40 Arten
Bäume und Sträucher im Mischwald
48 ha
Fläche des Naturschutzgebietes
17 km
Wegenetz mit Wegen und Steigen